MenschenStrom gegen Atom fordert - Mühleberg vom Netz - jetzt!

Kapitel abschliessen - "MenschenStrom gegen Atom" fordert ENSI  und UVEK auf, endlich das marode AKW Mühleberg ausser Betrieb zu nehmen und stillzulegen. “Menschenstrom gegen Atom” wird unter anderem diese Forderung am 11. März – dem Jahrestag der nuklearen Katastrophe von Fukushima – mit einem Marsch zum AKW Mühleberg mit anschliessender Platzkundgebung unterstreichen. Ein ähnlicher Anlass letztes Jahr zog 20 000 Besucher_Innen an, es ist zu erwarten, dass der Druck auf das AKW Mühleberg durch diesen Grossanlass weiter erhöht wird.

Der 31. Januar 2012 ist für die AKW Mühleberg-Betreiberin BKW gleich ein doppelter Stress-Test: Sie muss dem Eidgenössischen Nuklearinspektorat (ENSI) die Standfestigkeit des Wohlensee-Staudammes bei einem schweren Erdbeben nachweisen und Beweise dafür liefern, dass die Reaktor-Schnellabschaltung bei einem Erdbeben funktioniert. Vor allem der erste Punkt ist für die BKW offensichtlich ein massives Problem - denn den ersten Abgabetermin ans ENSI im November 2011 liess sie kommentarlos verstreichen.*

Dass die BKW, aber auch das ENSI, nicht nur mit den Sicherheitsfragen betreffend des maroden AKW Mühleberg Mühe haben, sondern auch mit den Zahlen dazu, ist bekannt. Das neueste Beispiel: Mitte Januar wurde enthüllt, dass in den BKW-Berechnungen das Betriebs- wie auch das Reaktorgebäude auf wundersame Art und Weise und ohne Umbauarbeiten "sicherer" wurden und zwar  um das Drei- bzw. Fünfache! Das ENSI leitete diese Zahlen unüberprüft an die EU-Stress-Tester_innen weiter und hüllt sich seither in Schweigen. **

Leider ist seitens des ENSI wohl auch bei den oben erwähnten Punkten trotz gravierender Sicherheitsmängeln erneut mit einem Blanko-Check zugunsten des AKW Mühleberg zu rechnen. Denn egal, um was es geht, das ENSI scheint die BKW mit Samthandschuhen anzufassen und ähnlich wie diese das marode AKW um jeden Preis am Netz behalten zu wollen.

Für die 500'000 Menschen in der Region rund um Mühleberg sind solche unhaltbaren Vorkommnisse und Zustände wenig vertrauensbildend - da hat auch die kürzlich erschienene, schon fast zynische Mitteilung des ENSI, es könne "im Notfall" die Ausbreitung radioaktiver Stoffe berechnen, keine beruhigende Wirkung. Auch nicht die Feststellung des ENSI, Mühleberg (und Beznau) seien HEUTE "rund 100-mal sicherer als vor 40 Jahren, als sie in Betrieb gegangen sind."***

Die in unregelmässigen Abständen bekannt werdenden grossen und kleinen Skandale rund um die Sicherheit des "Schrottreaktor" in Mühleberg zeigen deutlich, dass es um die dortige Sicherheit nicht zum Besten bestellt ist. Dass die ökonomisch angeschlagene BKW aus finanziellen und Prestige-Gründen mit der Sicherheit der betroffenen Bevölkerung spielt, ist schlimm genug, dass diese verantwortungslose Haltung vom ENSI auch noch unterstützt wird, ein Skandal.

"Menschenstrom gegen Atom" fordert deshalb das ENSI und UVEK auf, endlich ihrer Verantwortung nachzukommen und das AKW Mühleberg endgültig ausser Betrieb zu nehmen und stillzulegen. Es wird Zeit, einen Strich unter die unrühmliche Geschichte des AKW Mühleberg zu ziehen und dieses traurige Kapitel der Schweizer Atomwirtschaft endgültig abzuschliessen. Der Verein wird unter anderem diese Forderung am 11. März - dem Jahrestag der nuklearen Katastrophe von Fukushima - mit einem Marsch zum AKW Mühleberg unterstreichen.

Kontaktpersonen

Mediensprecherin: Nina-Maria Kessler, 079 533 06 26
Atomexperte (Mühleberg): Jürg Joss, 079 330 06 60
Atomexperte (Beznau): Leo Scherer, 078 720 48 36

Mail: info@menschenstrom.ch
Website: www.menschenstrom.ch
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Twitter: @MenschenStrom
Info Telefon: 079 871 24 09

* Bund 11.1.12
**Sonntagszeitung 15.1.12
*** ensi.ch 23.11.11